Am 27. Mai 2024 bekam die Louise-von-Rothschild-Schule ganz besonderen Besuch: Der 99-jährige Albrecht Weinberg war zu Gast und erzählte von seiner Kindheit, seinen Erfahrungen als Sohn einer jüdischen Familie während der Zeit des NS-Regimes, seiner Emigration in die USA 1947 sowie seiner späten Rückkehr in seine Heimat Deutschland.
Gerda Dänekas, seine Mitbewohnerin und ehemalige Pflegerin, berichtet, dass sie gemeinsam mit Albrecht Weinberg bereits viele Schulen besucht hat, überwiegend in Norddeutschland. Die Louise-von-Rothschild-Schule ist jedoch die am weitesten entfernte Schule.
Mit ihnen reiste ebenso der Journalist Nicolas Büchse, der die im Frühjahr erschienene Biografie „Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm“ schrieb, an. Er berichtete von seinen Gesprächen mit Albrecht Weinberg und den bewegenden Erzählungen über einschneidende Erlebnisse aus Albrecht Weinbergs Erinnerungen. Während Albrecht Weinberg von seiner Zeit in den Arbeitslagern und dem Konzentrationslager Auschwitz erzählt, hören die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 aufmerksam zu. Die Erzählungen von Albrecht Weinberg und Nicolas Büchse wechseln sich ab mit Lesungen von Auszügen aus der Biografie. Am Ende wurden zahlreiche Fragen unserer Schüler beantwortet und Herr Weinberg zeigte auf Nachfrage von Schülern die Nummer auf seinem Arm – sie ist verblasst aber trotzdem noch gut sichtbar und erinnert ihn täglich an die dunkelste Zeit in seinem Leben. An seine Eltern, die in Auschwitz ermordet wurden, wird er durch die Nummer fast täglich erinnert.
Wir danken Albrecht Weinberg herzlich für seine Zeit und sein Engagement als Zeitzeuge. Diese Veranstaltung wird vielen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.